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Die Herausforderungen in der Energiepolitik

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Die Regelungen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes sind einer der wesentlichen Treiber für die europäische Energiepolitik. Die Abwendung von fossilen Energieträgern und der Stromerzeugung mit Hilfe von Atomenergie hat sowohl Einfluss auf die Verteilung der Forschungsgelder, als auch auf die Stromtarife und deren in Zukunft voraussichtlich dramatische Verteuerung. Wenn Sie mehr über die größten Herausforderungen der Energiepolitik wissen wollen, dann lesen Sie am besten weiter.

Die dezentrale Stromproduktion im Fokus

In Deutschland gibt es dank des außerordentlich erfolgreichen Erneuerbare Energien Gesetze (EEG) einen Boom bei den neuen, dezentraleren Stromkraftwerken. Die Stromerzeugung wird nicht mehr – beispielsweise pro Region – in einem einzigen, großen Atomkraftwerk gebündelt. Stattdessen gibt es ein ganz neues, ungewohntes Mix aus verschiedenen regenerativen Energien und der klassischen Stromerzeugung. Damit steht das Stromnetz vor enormen Herausforderungen: Strom wird nicht mehr von wenigen großen Punkten flächig verteilt, sondern entsteht an vielen Orten gleichzeitig. Zudem gibt es bei der Stromproduktion enorme Schwankungen. Der nächtliche Ertrag von Solarenergie sinkt gegen Null, bei Sonnenaufgang und geringer Bewölkung beginnen die Solarkollektoren in östlicher gelegenen Regionen früher mit der Stromproduktion als ganz im Westen. Somit müssen viele neue Stromtrassen als “Stromautobahnen” gebaut werden, um den neuen Gegebenheiten bei der Erzeugung angemessen Rechnung zu tragen. Technik und Infrastruktur anzupassen wird einige Jahre dauern.

Der europaweite Emissionshandel

Eine weitere Herausforderung an die Energiepolitik in Europa ist der in wirtschaftlich wesentlich besseren Zeiten beschlossene sog. Emissionshandel. Dabei müssen die Unternehmen in zunehmendem Maße neue Steuern und Abgaben zahlen, wenn CO2 freigesetzt wird. Dies kommt einer künstlichen Verteuerung insbesondere des Stroms aus Kohle und Gas gleich. Beziehen energieintensive Betriebe wie beispielsweise Stahlkocher ihre Energie noch aus Kraftwerken dieser Technologie, so werden sie im internationalen Wettbewerb benachteiligt. Da die Gewinnspannen der großen Stromkonzerne ohnehin im vergleichsweise niedrigen einstelligen Prozentbereich liegen wird jede Verteuerung der Steuern und Abgaben zwangsläufig zur Steigerung der Stromtarife führen. Zwar gibt es bereits Regelungen zur Entlastung besonders stromintensiver Betriebe, diese können jedoch die erhöhten Stromtarife nur abfedern.

Die beiden Themenfelder Umstellungen der Technologie der Stromproduktion und Änderungen der Besteuerungsgrundlagen zeigen bereits deutlich, dass die Energiepolitik und die Energiewirtschaft an einem Scheideweg stehen. Stromtarife sollen einerseits auch den Umweltverbrauch bewerten – um zum Sparen anzuregen. Andererseits darf Strom kein unbezahlbarer Luxus werden – vor allem nicht für die Industrie.

Genau deshalb gehören die nächsten Jahre mit zu den spannendsten Jahren in der Geschichte der Energieerzeugung und Energiepolitik.


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